Umgang mit Sterbewünschen
Bei den meisten Menschen besteht das Leben nicht nur aus leichten, sonnigen Momenten. Auf unserem Lebensweg sind wir mehr oder weniger konfrontiert mit beschwerlichen, herausfordernden oder gar bedrohlichen Situationen. Finanzielle Sorge, Trennung, Jobverlust oder Krankheit kann uns in schwere Krisen stürzen – Hoffnung auf eine positive Wende schwer zu schöpfen sein, der Blick aufs eigene Ende erlösend scheinen.
Brauchen Sie oder ein Mensch im Umfeld Hilfe? Bitte wenden sie sich an nachfolgende Hilfsangebote Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention e.V. oder Darmstädter Bündnis gegen Depression e.V. – Beratung und Hilfe
Im Rückblick haben wir meist diese Krisen überwunden, sind evtl. sogar gestärkt daraus hervor gegangen, haben Unterstützung erlebt. Im Heute ist die damalige Erschütterung kaum mehr spürbar, der Boden unter den Füßen wieder stabil, das eigene Leben wertvoll und schützenswert.
In unserer hospizlichen Arbeit begegnen wir Menschen, die chronisch fortschreitend oder palliativ erkrankt sind, deren Lebensjahre kein Zweifel mehr daran lassen, dass die letzte Wegstrecke angebrochen ist. Wir treffen ebenso auf Trauernde mit einschneidenden Verlusterfahrungen.
Viele Ängste und Sorgen können in der letzten Lebensphase und auch in der Trauer auftauchen, bis hin zu gedachten und geäußerten Sterbewünschen. Letztere sind seit jeher untrennbar mit der Hospizarbeit verbunden und mittlerweile wissenschaftlich gut erforscht. Dies kann uns hilfreiche Informationen sowie Möglichkeiten zum Umgang und zur Entlastung bieten.
(mehr z.B. unter Umgang mit Menschen mit Todeswünschen – Zentrum für Palliativmedizin)
Im Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht mit seinem Urteil den assistierten Suizid neu geregelt. Im Rahmen einer Mitgliederversammlung hat unser Verein daraufhin eine Arbeitsgruppe einberufen, die sich über mehrere Monate multiprofessionell und intensiv mit der Sachlage, unseren Erfahrungen aus der Praxis sowie unserer Haltung als Verein auseinandergesetzt und ein Positionspapier erarbeitet hat. Ebenso hat unser ambulanter Hospizdienst einen Flyer entwickelt, den Sie hier als Download nutzen können. Wissenswertes finden Sie zudem über die Seite der Diakonie Deutschland (02.2022: Orientierungshilfe zum Umgang mit Sterbewünschen und dem assistierten Suizid – Diakonie Deutschland)
Wofür steht unser Verein:
- Wir setzen die Suizidprävention an erste Stelle und wollen mit unserer Erfahrung und unseren Angeboten Alternativen zum Sterbewunsch aufzeigen
- Wir wollen An- und Zugehörige entlasten und bestenfalls in ihrer Sorge etwas beruhigen. Der Großteil der Äußerungen, das eigene Leben möge enden, sind zwar unbedingt in ihrer dahinterliegenden Not ernst zu nehmen, werden jedoch glücklicherweise nur selten tatsächlich umgesetzt
- Wir bieten uns Betroffenen als verlässliches Gegenüber an, die Not mit zu halten und dazubleiben, wenn es schwer ist
- Wir können über unsere Dienste hinaus im starken Netzwerk weitervermitteln, um konkrete Hilfen und Entlastung in die Wege zu leiten
- Wir wollen uns weiterhin für eine sorgende Gemeinschaft stark machen; für ein verlässliches Gesundheits- und Sozialwesen sowie für die Umsetzung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland
Kommen Sie gerne auf uns zu, wenn Sie Fragen oder Anliegen haben.